Geführte Implantatchirurgie
Einsetzen von Zahnimplantaten mithilfe einer chirurgischen Bohrschablone
Zahnimplantation und geführte Chirurgie
In der Regel setzt der Chirurg Zahnimplantate mithilfe von Referenzpunkten und Messungen direkt im Mund. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein digitales Hilfsmittel zu verwenden, um die Position des Implantats vor dem Eingriff virtuell mithilfe einer Software zu planen. Auf Grundlage dieser Planung wird anschließend eine spezielle Bohrschablone angefertigt.
Diese sogenannte chirurgische Schablone wird während des Eingriffs exakt an der vorgesehenen Stelle im Mund positioniert. Mithilfe dieser Führung können Bohrung und Implantation mit höchster Präzision durchgeführt werden – exakt so, wie es in der digitalen Planung vorgesehen war.
Vorteile und Nachteile der geführten Implantatchirurgie
Die Vorteile der geführten Implantatchirurgie sind:
- Das vorhandene Knochenvolumen wird optimal genutzt, wodurch Knochenaufbauten unter Umständen vermieden werden können.
- Die Positionierung der Zahnimplantate ist präzise – ein klarer Vorteil bei komplexen und/oder risikobehafteten Fällen.
- Die Implantate können gesetzt werden, ohne das Zahnfleisch aufzuklappen.
- In bestimmten Fällen kann eine implantatgetragene provisorische Prothese bereits vor dem Eingriff angefertigt werden.
Die Nachteile der geführten Implantatchirurgie sind:
- Die Schablone nimmt Platz im Mund ein und erschwert teilweise den Zugang für die Bohrinstrumente.
- Ist die Knochensubstanz in dem während der Planung gewählten Bereich nicht ausreichend, muss die Schablone entfernt und das Verfahren ohne Führung fortgesetzt werden.
- Wenn ein Knochen- oder Weichgewebsaufbau erforderlich ist, muss die Schablone abgenommen werden, wodurch viele ihrer Vorteile verloren gehen.
- Die zusätzlichen Kosten für die Schablone kommen zu den regulären Kosten des Zahnimplantats hinzu.
Behandlungsprotokoll bei geführter Implantatchirurgie
Wir folgen einem spezifischen Protokoll für das Einsetzen von Zahnimplantaten mittels geführter Chirurgie:
Planung
Bei der präimplantologischen Beratung positionieren wir die Implantate virtuell mithilfe einer speziellen Planungssoftware. In dieser Software integrieren wir Ihre 3D-Röntgenaufnahme (DVT/Cone Beam) sowie den digitalen Abdruck Ihrer Kiefer.
Herstellung
Sobald das Projekt überprüft und freigegeben ist, senden wir die Daten an ein spezialisiertes Fertigungszentrum. Dort wird eine maßgefertigte Bohrschablone aus biokompatiblem Material gefräst und anschließend sterilisiert. Auf Wunsch kann zusätzlich eine provisorische Prothese (Krone oder Brücke) vorbereitet werden.
Chirurgie
Am Tag des Eingriffs platzieren wir die Schablone auf Ihren verbliebenen Zähnen oder verschrauben sie direkt am Kiefer. Die Bohrungen erfolgen durch die Schablone, und die Implantate werden präzise eingesetzt. Danach entfernen wir die Schablone und schrauben die zuvor angefertigte provisorische Prothese direkt auf die Implantate.
Wann verwendet man eine chirurgische Bohrschablone für Zahnimplantate?
Zunächst beraten wir Sie individuell darüber, ob der Einsatz einer chirurgischen Bohrschablone sinnvoll ist.
Diese zusätzlichen Hilfsmittel ermöglichen es dem Chirurgen, die dreidimensionale Position der Implantate optimal zu planen und umzusetzen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass sie die klinische Erfahrung des Behandlers nicht ersetzen.
Ob mit oder ohne Schablone – wir halten uns stets an die grundlegenden Prinzipien der Implantatchirurgie, um die langfristige Stabilität Ihrer Implantate zu gewährleisten. Die fachliche Expertise des Chirurgen bleibt dabei entscheidend für ein optimales Behandlungsergebnis.